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 Sprachlernerfahrungen machen

Hier sind Sie eingeladen, eine kurze Sprachlernerfahrung zu machen, um von ihr ausgehend Sprachlernprozesse zu reflektieren. Eine neue und unbekannte Sprache zu lernen bedeutet immer, dass bereits  gemachte Erfahrungen betreffend Spracherwerb oder Sprachenlernen wachgerufen werden. Eine kurzzeitige Sprachlernerfahrung in einer möglichst "unbekannten" Sprache kann eine Lernsituation schaffen, die insbesondere deshalb interessant ist, weil sie eine Erfahrung ermöglicht, die viele Lernende mit anderer L1 als der Unterrichts- und Bildungssprache täglich im Schulkontext machen. Diese eigene Lernerfahrung kann dazu beitragen, Ihr Bewusstsein dafür zu schärfen, wie sehr Sprachlernprozesse von Höhen und Tiefen geprägt sind und wie hilfreich ein Repertoire an Sprachlernstrategien für den Sprachlernprozess sein kann.

Worum es in diesem Teil geht

Die Lernziele sind (vgl. dazu auch Marille 2011, 33–36):

  • über eine eigene (kurzzeitige) Sprachlernerfahrung mit einer unbekannten Sprache zu reflektieren;
  • verschiedene Sprachlernstrategien kennenzulernen und darüber zu reflektieren, wie diese die Lernenden in ihrem Sprachlernprozess - bezogen auf die Unterrichts- und Bildungssprache sowie auch allgemein auf das Lernen von weiteren mitgebrachten oder schulisch gelernten Sprachen - unterstützen können. Ziel dabei ist es, alle Sprachen entsprechend zu entwickeln.

Aktivitäten

  • SPRACHLERNERFAHRUNGEN MACHEN
  • SPRACHLERNERFAHRUNGEN REFLEKTIEREN

Sprachlernerfahrungen machen

Lassen Sie sich auf das Experiment ein, eine Sprachlernerfahrung mit einer unbekannten Sprache zu machen. Beobachten Sie dabei, welche Gefühle auftauchen und welche hilfreichen Strategien Sie nutzen bzw. entwickeln, um die verschiedenen Lernsituationen gut zu bewältigen.

Sie können eine kurzzeitige Sprachlernerfahrung machen, indem Sie sich einen Videoclip ansehen (s.u.).

Alternative: In Gruppen, die sprachlich heterogen sind, bietet es sich an, dass Lernende freiwillig die Rolle der Lehrperson übernehmen und für die anderen Kursteilnehmenden in Kleingruppen eine kurzzeitige Sprachlernsequenz anbieten (Ansatzpunkt für die Sprachbegegnung können z.B. Begrüßungsrituale oder die persönliche Alltagswelt sein). Dabei ist jede mitgebrachte Sprache willkommen, es könnte Ungarisch, Russisch, Arabisch, ... sein - gut wäre, wenn sie "neu" für die Teilnehmenden der Sprachlernerfahrung ist.

Wichtiger Hinweis für Studierende, die hier in die Rolle der Lehrperson schlüpfen: Verwenden Sie während der Unterrichtssequenz ausschließlich die gewählte "Fremd"sprache.

Wichtiger Hinweis für Studierende, die die Mini-Unterrichtssequenz als Teilnehmende erleben: Wählen Sie eine Gruppe, in der eine Sprachlernerfahrung zu einer Sprache angeboten wird, die sie möglichst noch gar nicht kennen/können.

Reflektieren Sie Ihre Sprachlernerfahrung anschließend mit Hilfe eines Reflexionsblattes

Jede/r lernt anders und entwickelt eigene Lernstrategien. Welche Strategien sind jene, die Ihnen persönlich besonders hilfreich sind?

Sie finden hier einige Tipps für Sprachlernstrategien hier.   

   

Sprachlernerfahrungen reflektieren

Versuchen Sie sich an eine eigene (kurz- oder langzeitige) Sprachlernerfahrung zu erinnern. Machen Sie sich ausgehend von Ihrer Erinnerung Notizen darüber, an welche positiven oder negativen Gefühle Sie sich im Zusammenhang mit der Erfahrung erinnern.

Alternative: Anschließend an Ihre kurzzeitige Sprachlernerfahrung (vgl. "Sprachlernerfahrungen machen" oben auf dieser Seite)  können Sie folgende Fragen diskutieren:

  • Welche Gefühle sind während der Lernerfahrung aufgetaucht? Inwiefern haben sich Ihre Gefühle während der Lernerfahrung verändert?
  • Was haben Sie als besonders einfach/schwierig empfunden? 
  • Wie haben Sie den Ablauf empfunden (Methode/Tempo)?
  • Haben Sie sich irgendwelcher hilfreichen Lernstrategien bedient? Welcher?

Verfassen Sie einen kurzen Text: Was bedeutet diese Lernerfahrung für mich als (zukünftige) Lehrperson?

   

Header image based on "Bud in the light" by photophilde (CC BY-SA 2.0).